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selbsthilfegruppenjahrbuch 2011

Themenauswahl:

  • Beiträge von Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Themen
  • Supervision in der Selbsthilfe
  • Soziales Kompetenztraining für Gruppenleiter/innen
  • Angeleitete Selbsthilfegruppe türkischer Migrantinnen
  • Patientenselbsthilfe in der ärztliche Ausbildung
  • Besuchsdienste
  • Selbsthilfefreundlichkeit
  • Rehabilitative Versorgung
  • Der demografische Wandel
  • Bürgergesellschaft, Selbsthilfe und Sozialraumorientierung

Zu Beginn des Selbsthilfegruppenjahrbuchs 2011 finden Sie, wie es Tradition bei uns ist, Beiträge in der Ich- bzw. in der Wir-Form. Menschen aus Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen berichten über ihre Aktivitäten, ihre Erfahrungen und Erfolge. Das soll anderen Mut machen – auch wenn sie sich mit ganz anderen Krankheiten und Problemlagen auseinanderzusetzen haben.
Gerade für diese Autorinnen und Autoren „aus eigener Betroffenheit“ ist das Abfassen der Manuskripte oft gar nicht so leicht. Sie sind keine routinierten „Schreiber“, und ihr Tun ist ihnen oft so selbstverständlich geworden, mitunter über viele Jahre, dass es schwer fällt, Worte zu finden für andere, die nicht selber dabei sind. Die Gruppenselbsthilfe erklärt sich ja am besten über das eigene Erleben, das eigene Mitmachen. Umso wertvoller sind uns diese Beiträge.
In diesem Jahr kommen sie aus Themenbereichen, die wir bisher wenig oder gar nicht im Selbsthilfegruppenjahrbuch repräsentiert hatten: chronische Schmerzen (Gibson), Schlafapnoe (Wagner), Morbus Bechterew (Pfaff).
Anders die Sucht-Selbsthilfe, sozusagen ein Klassiker, der natürlich immer wieder dargestellt wird. Diesmal geht es speziell um junge Suchtkranke (Sawinski) und um Angehörige (Schneider). Jüngere Menschen in Selbsthilfegruppen, ein viel diskutiertes Thema der aktuellen Fachdebatte, werden auch im Beitrag über „Bechterewler“ angesprochen, und das Leiden, die Mit-Betroffenheit von Angehörigen taucht in dem Beitrag zu Demenz (Streit) wieder auf, ebenfalls ein gesellschaftliches „Megathema“.

Dass Selbsthilfegruppen nicht nur viel zu geben haben (Unterstützung, Beratung, Information, Ermutigung, Verständnis usw.), sondern auch etwas benötigen, um auf Dauer gut zu funktionieren und nicht auszubrennen, wird in zwei Artikeln über Supervision (Rambach) und über soziales Kompetenztraining für Gruppenleiter (Ssymank) erörtert. Auch dort, wo es um körperliche Erkrankungen geht, spielen seelische Faktoren in der Selbsthilfegruppen-Arbeit eben eine große Rolle.

Über verschiedene Anleitungs- und Kooperationserfahrungen von Fachleuten mit Selbsthilfegruppen in unterschiedlichen institutionellen Settings berichten Dizdar-Yavuz, Bieschke-Behm und Liefert und Kreiling. Auch dies ist eine ständige Kategorie von Artikeln im Selbsthilfegruppenjahrbuch, da es zu den Kernanliegen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen gehört, solche Zusammenarbeit zu propagieren und zu entwickeln. Der Nutzen für alle Beteiligten – und für das Versorgungssystem insgesamt – ist nach unseren Erfahrungen groß.

Eine besonders faszinierende Form der Kooperation ist die gemeinsame Initiierung und Durchführung von Forschungsprojekten. Von Gizycki und Hildebrandt haben Beiträge der Selbsthilfe zur ärztlichen Aus- und Fortbildung erkundet (man beachte, wer hier wen fortbildet!), und Slesina et al. die Besucherdienste von Krebs-Selbsthilfegruppen. Zu beidem lagen bisher praktisch keine empirischen Befunde vor. Mit dem ersten der beiden Artikel wird zudem der Bereich seltener Erkrankungen thematisiert, eine wahre „Wachstumsbranche“ der Selbsthilfe in den letzten Jahren.

Wie sich zwei große Bereiche unseres Versorgungssystems gedanklich und faktisch auf die Selbsthilfe zubewegen können, zeigen Trojan et al. am Beispiel der ambulanten Versorgung und Lindow et al. am Beispiel der (vorwiegend stationären) rehabilitativen Versorgung. „Selbsthilfefreundlichkeit“ und „Nachsorge“ sind hier die zentralen Begriffe.

Das „Große und Ganze“ der Selbsthilfeunterstützung in Deutschland nehmen dann Geene et al. in den Blick, Kösters diskutiert die Herausforderungen, die der demographische Wandel für die Selbsthilfe bereithält, und Ott zeigt an einem Beispiel, wie eine Selbsthilfeorganisation sich um eine „geschlechtersensible“ Arbeitsweise bemüht.

Den sozialkritischen Abschluss bildet der Beitrag von Klaus Dörner über „Bürgergesellschaft, Selbsthilfe und Sozialraumorientierung“, der auf seinen Vortrag auf der Jahrestagung 2010 der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen in Hamburg (der Heimatstadt des Autors) zurückgeht.

Ihm – wie allen Autorinnen und Autoren – danken wir für die Mühe, die sie sich gemacht haben, und Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, wünschen wir eine interessante Lektüre, Erkenntnisgewinn und Ermutigung zum eigenen selbsthilfefreundlichen Tun – sei es aus eigener Betroffenheit, sei es als sympathisierende Unterstützer.

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Einzelbeiträge zum Download

Selbsthilfegruppe Schlafapnoe
Reinhard Wagner | 2011

Beiträge der Patientenselbsthilfe zur ärztlichen Aus- und Fortbildung
Rainald von Gizycki und Alfred Hildebrandt | 2011

Besuchsdienste von Krebs-Selbsthilfegruppen
Wolfgang Slesina, Gerhard Englert, Brigitte Overbeck-Schulte, Dirk Rennert und Nadin Kastirke | 2011

Selbsthilfefreundlichkeit in der ambulanten Versorgung
Alf Trojan, Stefan Nickel und Christopher Kofahl | 2011

Selbsthilfeunterstützung in Deutschland – Geschichte und Perspektiven
Raimund Geene, Roland Bauer und Jutta Hundertmark-Mayser | 2011

 

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selbsthilfegruppenjahrbuch 2011
Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG) | 2011