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Selbsthilfegruppenjahrbuch 2008

Zum 10. Mal ist das selbsthilfegruppenjahrbuch der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. (DAG SHG) erschienen. Punktgenau zur Jahrestagung 2008 der DAG SHG im Juni in Würzburg erschien die neue Ausgabe 2008.
Auf 179 Seiten bieten 24 Beiträge, an denen 29 Autorinnen und Autoren mitgewirkt haben, erneut eine vielfältige und interessante Lektüre: Ganz zu Anfang wird an Prof. Michael Lukas Moeller, den im Jahr 2002 verstorbenen Gründervater der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V., erinnert. Es folgen Berichte aus Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen, Beiträge zu fachlichen und institutionellen Fragen der professionellen Selbsthilfeunterstützung durch Selbsthilfekontaktstellen, zu Kooperations- und Netzwerkerfahrungen, zu Fragen der Förderung und Beteiligung der Selbsthilfe in der Gesundheitspolitik und in der Sozialpolitik.

In dem Jahrbuch sind auch Vorträge der Jahrestagung 2007 der DAG SHG enthalten. Die Jahrestagung 2007 hatte vom 25. bis 27. Mai 2007 mit dem Thema „Selbsthilfekontaktstellen als Orte der Vermittlung und Begegnung – Perspektiven, Partner, Herausforderungen” in Potsdam stattgefunden.

Nach einer historischen Reminiszenz an den Gründervater der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen, Prof. Michael Lukas Moeller, kommen Betroffene aus Selbsthilfegruppen zu Wort. Eine seltene Krebserkrankung, chronischer Schmerz, psychische Störungen und Parkinson sind diesmal die Beispiele.

Zugleich werden in diesen Artikeln aber auch „Querschnittsprobleme” wie Nutzen und Schaden des Internets für die Selbsthilfe, Versorgungsmängel, Kooperationsfragen und unterschiedliche Erwartungen an Selbsthilfe thematisiert.
Das aktuelle Thema der Zugänglichkeit des Selbsthilfegruppenansatzes für Migranten (hauptsächlich aus der Türkei) wird in zwei Beiträgen diskutiert.

Mögliche Formen der professionellen Unterstützung von Selbsthilfegruppen – von der Organisation von Gesamttreffen über Supervisionsangebote bis zur Workshoparbeit mit einzelnen Gruppen – werden von erfahrenen Profis dargestellt.
Das Thema Medieneinsatz rundet den Teil der konkreten Unterstützungsarbeit vor Ort ab.

Ein Beitrag aus dem Gesundheitsamt Bremen zeigt die „sozialräumliche Verteilung” von Selbsthilfegruppen in einer solchen Großstadt und welche Schlussfolgerungen eine Selbsthilfe-freundliche Verwaltung daraus ziehen kann.

Gleich drei Artikel beschäftigen sich mit dem Verhältnis von Krankenhäusern zu Selbsthilfegruppen und zeigen Kooperationsbemühungen, Lernprozesse, aber neben den Chancen eben auch die Tücken auf.

In Hessen hat die Kassenärztliche Vereinigung die Kooperation mit Selbsthilfeorganisationen in besonderer, teilweise sehr gesundheitspolitisch orientierter Weise vorangetrieben, wobei die dort angesiedelte KOSA eine besondere Rolle spielt.

Es folgt der überarbeitete Eröffnungsvortrag unserer letzten Jahrestagung in Potsdam von Raimund Geene, einem der dort neu gewählten Vorstandsmitglieder.
Möller-Bock und Thiel legen Befunde einer Befragung unserer NAKOS vor, welche die Bedeutung von Selbsthilfe-Kontaktstellen als Drehscheibe für bürgerliches Engagement deutlich machen.

Vernetzung ist auch der Leitbegriff für die beiden folgenden Artikel zur Vielfältigkeit der Gremienarbeit einer Kontaktstelle und zu Ergebnissen einer vergleichenden Untersuchung der Selbsthilfe-Unterstützung durch Kontaktstellen in Japan und Deutschland berichtet. Vielleicht dürfen wir nach solcher Rückmeldung aus dem Ausland sogar ein klein wenig stolz sein auf das, was wir hierzulande in den letzten Jahren aufgebaut haben – gerne auch dankbar denen gegenüber, die uns zum Beispiel in Politik und Verwaltung, in Krankenkassen und Ärzteschaft dabei unterstützt haben.

Dies führt uns zu den letzten vier Beiträgen, die sich mit dem lieben Geld befassen. Es geht um den neu gestalteten Paragraph 20 c Fünftes Sozialgesetzbuch, nach dem die gesetzlichen Krankenkassen die Selbsthilfe fördern, um mögliche Interessenkonflikte und um Chancen und Risiken von Sponsorenverträgen. Schließend veröffentlichen wir eine Stellungnahme der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. zu dieser Thematik.

DOWNLOADS

Einzelbeiträge zum Download

Zur Erinnerung an Michael Lukas Moeller
Die Gründung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.
Jürgen Matzat | 2008

Schmerz lass nach!
Heike Norda | 2008

Endlich selbstverständlich
Sylvia Kostera | 2008

Wer sich nur noch mit Vermeidung von Krankheiten beschäftigt, der verpasst das wahre Leben!
Fünf Jahre Regionalleitung einer Parkinson-Selbsthilfegruppe.
Helmut Schmidt | 2008

Selbsthilfe als Übersetzungsleistung
Migration und Selbsthilfe.
Birgit Sowade | 2008

Gesamttreffen für Selbsthilfegrupen im ländlichen Raum
Eine Methode zum Erfahrungsaustausch und zur Qualifizierung von Kontaktpersonen und Mitgliedern von Selbsthilfegruppen.
Annette Hilmann-Hartung | 2008

Qualität in der Selbsthilfe
Wie sich das Angebot von Superversion auf die Qualität der Gruppenarbeit auswirkt.
Eva Kreling | 2008

Schritt für Schritt ins neue Leben
Aus der Workshop-Arbeit mit einer Selbsthilfegruppe.
Christiane Schmidt | 2008

Kooperation ist ein Prozess und will entwickelt werden
Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Krankenhäusern in der Region Hannover.
Rita Hagemann und Christiane Lackemann | 2008

Selbsthilfegruppen für depressiv kranke Menschen. Selbsthilfe: finden wir gut.
Erkenntnisse aus klinischer, psychiatrischer, psychotherapeutischer und psychologischer Sicht.
Andrea Heindl, Ulrike Rupprecht und Manfred Wolfersdorf | 2008

Vernetzen, beraten, qualifizieren, Interessen vertreten
Selbsthilfekontaktstellen und -unterstützungseinrichtungen als Drehscheibe für bürgerschaftliches Engagement in der Gemeinde – Befunde einer Befragung der NAKOS.
Bettina Möller-Bock und Wolfgang Thiel (NAKOS) | 2008