Seite drucken Sie befinden sich hier:  HOME  /  Aktuelles  /  Nachrichten
22.09.2023

Wie selbsthilfefreundlich sind Rehakliniken in Deutschland?

Forschungsprojekt „KoReS“ mit einem Auftaktworkshop gestartet.

Ziel des Forschungsvorhabens „KoReS“ (Kooperation mit der Selbsthilfe in Rehabilitationskliniken) ist es, die Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfeakteuren und Rehabilitationskliniken zu fördern und systematisch zu verankern, um Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen Selbsthilfe-Angebote zu vermitteln und somit Rehabilitationserfolge und die weitere Krankheitsbewältigung zu stabilisieren.

Das durch die Deutsche Rentenversicherung Bund geförderte Projekt „KoReS“ (Kooperation mit der Selbsthilfe in Rehabilitationskliniken) des Instituts für Medizinische Soziologie (IMS), des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und des Netzwerks Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen (SPiG) startete am 05. September 2023 mit einem Auftaktworshop.

„Gerade bei chronischen Erkrankungen können Selbsthilfegruppen wertvolle psychosoziale Bewältigungshilfen bieten. Deshalb sind sie ein so wichtiger Teil der Rehabilitation“, sagt Prof. Dr. Dr. Alf Trojan. Der Hamburger Wissenschaftler unterstützt das Projekt durch seine langjährige fachliche Expertise im Bereich der Selbsthilfeforschung. Projektleiter Dr. Christopher Kofahl ergänzt: „Für das Erreichen unseres Ziels, die Selbsthilfefreundlichkeit in den Rehakliniken zu steigern, brauchen wir erst einmal mehr Wissen darüber, wie und unter welchen Bedingungen die Rehakliniken derzeit mit der Selbsthilfe kooperieren.“

Aktuell gibt es nur wenige Studien zu der Thematik. Das Projekt will diese Forschungslücke schließen und innerhalb von zweieinhalb Jahren eine präzise Bestandsaufnahme zum Kooperationsgeschehen zwischen den Akteuren der beiden Bereiche vornehmen. Auf Basis dieser Forschungsergebnisse wollen die Wissenschaftler:innen und Expert:innen aus der Praxis Handlungsempfehlungen für eine gelingende Implementation von Selbsthilfefreundlichkeit in Rehakliniken erstellen, die allen relevanten Versorgungseinrichtungen sowie Fachverbänden des Selbsthilfe- und Rehabilitationsbereichs zugänglich gemacht werden sollen. Das Besondere an dem Projekt ist, dass Vertreter:innen aus beiden Bereichen sowie auch die Förderer aktiv in das Vorhaben eingebunden werden, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen in jeden Arbeitsschritt einfließen zu lassen.

Derzeit plant das Team Interviews mit selbsthilfefreundlichen Rehakliniken sowie ihren kooperierenden Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfegruppen. Die Interviews bilden die Basis für eine anschließende Online-Befragung, welche für Ende 2024 geplant ist. Die ausgewählten Rehakliniken sind zum Teil bereits ausgezeichnete Mitglieder im Netzwerk SPiG und können auf ein langjähriges Praxiswissen zurückblicken. Netzwerkkoordinatorin Ines Krahn sieht im Forschungsprojekt „KoReS“ eine Chance, das Konzept Selbsthilfefreundlichkeit weiterzuentwickeln, zu verstetigen und öffentlich bekannter zu machen.

Auf der Website: www.uke.de/kores finden Sie weitere Informationen zum Forschungsvorhaben.

Projektdurchführung – IMS: Dr. Christopher Kofahl, Elâ Ziegler, Prof. Dr. Dr. Alf Trojan, Nicole Usko

SPiG-Netzwerk: Ines Krahn, Sabine Bütow

Kontakt: Nicole Usko, Telefon: (040) 7410 54269, E-Mail: n.usko@uke.de