80 Prozent der Selbsthilfekontaktstellen bieten Selbsthilfegruppen von pflegenden Angehörigen an
08. September – Augenmerk auf die pflegebezogene Selbsthilfe am bundesweiten Aktionstag für pflegende Angehörige
Jedes Jahr am 8. September stehen die pflegenden Angehörigen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, um sie für ihre Leistungen zu würdigen und die täglichen Herausforderungen in der häuslichen Pflege zu thematisieren. Die gemeinschaftliche Selbsthilfe entlastet pflegende Angehörige und hilft, die eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen. Sie unterstützt nicht nur bei der Alltagsbewältigung, sondern ermöglicht, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Im Rahmen des Projektes „Stärkung des Selbsthilfepotenzials bei pflegenden Angehörigen durch Selbsthilfekontaktstellen“ hat die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. ein Fact Sheet zu Pflege-Selbsthilfegruppen in Deutschland angefertigt, welches die weite Verbreitung der Selbsthilfegruppen von pflegenden Angehörigen verdeutlicht. Rund 80 Prozent der befragten (themenübergreifend tätigen) Selbsthilfekontaktstellen geben in der NAKOS-Befragung 2023 an, Selbsthilfegruppen speziell für pflegende Angehörige anzubieten. Es sind Gruppen pflegender Eltern, Gruppen pflegender Kinder, aus der Ferne unterstützende Pflegende, Angehörige von z.B. Demenzerkrankten genauso wie von Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf. Selbsthilfekontaktstellen fördern und begleiten Selbsthilfegruppen von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen bei ihrer Gründung und können bei Bedarf auch zur Gruppenbegleitung zur Verfügung stehen. 347 Selbsthilfekontaktstellen gemeinsam mit 79 speziellen Selbsthilfekontaktstellen Pflege in Deutschland unterstützen und beraten Selbsthilfegruppen und interessierte Menschen. Insgesamt existieren über 1.600 Pflege-Selbsthilfegruppen von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen.
Text: Anja Schödwell