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Auszug aus dem Vorwort

Auf der Mitgliederversammlung 2009 der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. wurde beschlossen, sich 2010 besonders dem Thema „Veränderungen in der Selbsthilfe“ zu widmen. Die Redaktion des Selbsthilfegruppenjahrbuchs hat dieses Thema daher in diesem Jahr bei der Auswahl der Beiträge besonders berücksichtigt. Veränderungen in der Selbsthilfe, sei
es bei den Aktiven oder bei den Themen, als Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse oder fachlicher Anforderungen, haben sich schon immer im Selbsthilfegruppenjahrbuch wider gespiegelt. So sind in den letzten Jahren z. B. der „Generationenwechsel in Selbsthilfegruppen“ (Rapp 2004), „Perspektiven der Selbsthilfeunterstützung“ (Schenkel 2004), oder auch „virtuelle Selbsthilfegruppen“ (Giertz-Birkholtz 2006) in Jahrbuchbeiträgen diskutiert worden.

In der vorliegenden Ausgabe setzen sich eine Reihe von Artikeln mit Veränderungen in der Selbsthilfe und möglichen geänderten Herausforderungen an ihre Unterstützung auseinander. Drei (vergleichsweise) junge Menschen, die sich mit ganz unterschiedlichen Themen in der Selbsthilfe engagieren (N. H. zu sozialen Phobien, Rothert-Guédes über Angehörige nach Suizid, Imhoff zu angeborenen Herzerkrankungen) repräsentieren das Thema Generationenwechsel.

Thiel und Schilling diskutieren das Thema „Junge Menschen und Selbsthilfe“ anhand von Ergebnisse und Schlussfolgerungen einer Befragung der NAKOS unter Kontaktstellen und Selbsthilfeorganisationen.

Mit einzelnen Themen, die Veränderungen markieren, befassen sich Liebsch „Medialisierung und Medikalisierung“, Ekwegba „Der ehrenamtliche Kollege“ und Hagemann, Lackemann und Beier in einer Befragung von Selbsthilfegruppen mit deren ehrenamtlichem Engagement. Matzat beschreibt die Beteiligung der Selbsthilfe an der Erstellung von Leitlinien und Eden die Mitwirkung der Selbsthilfe am Gesunde Städte-Netzwerk, zwei Beispiele für neue, gesundheitspolitische Aktivitäten.

Drei Beiträge stellen das Thema „Veränderungen in der Selbsthilfe“ als solches in den Mittelpunkt. So berichten Kofahl et al. über ein Projekt, in dem neue Selbsthilfepotenziale aktiviert werden sollten. Wohlfahrt setzt sich wissenschaftlich mit der aktuellen Entwicklung der Selbsthilfe auseinander, und Stötzner widmet sich aus fachlicher und praktischer Anschauung einigen Veränderungen, die sich zum Teil seit Jahren ankündigen und auf die die Selbsthilfeunterstützung eine Antwort finden muss. (Und sie präsentiert dabei eine
ungewöhnliche Sicht auf das Thema Generationenwechsel).

Ansonsten finden Sie, wie immer, Berichte von Betroffenen aus Selbsthilfegruppen und -organisationen, Beiträge von Selbsthilfe-Unterstützern (Theurich, Keidel, Keup, Tezak), die aus ihrer Praxis berichten, sowie Artikel anderer Fachleute (Flögel, Hill), die einen Blick von außen auf die Szene werfen. Im Beitrag von Weerts-Eden über „Zwiegespräche“ wird wieder mal an Michael Lukas Moeller erinnert, einen „Säulenheiligen“ der Selbsthilfebewegung in Deutschland.

Eine weitere Tradition pflegt das Selbsthilfegruppenjahrbuch seit seiner ersten Ausgabe 1999: den Blick über die Landesgrenzen. Diesmal wird uns von Braunegger-Kallinger und Kollegen aus Österreich und von Godemont aus Belgien (genauer gesagt: dessen flämischsprachigen Teil) berichtet, wobei in letzterem auch eine fachlich und politisch hoch interessante Frage diskutiert
wird: der Übergang von der Erfahrungskompetenz der Patienten zu ihrer „Expertise“.

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Vorwort
selbsthilfegruppenjahrbuch 2010

 

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