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07.07.2020

Selbsthilfegruppen benötigen neue Räume

Gruppentreffen aufgrund der Corona-Abstandsregeln vielerorts nicht möglich

"Ab sofort dürfen sich bis zu 99 Teilnehmende pro Selbsthilfegruppe treffen, solange der Abstand von 1,5 m eingehalten wird", schrieb das FrauenGesundheitsZentrum Heidelberg neulich auf Twitter und fragte: "Gute Sache, nur woher sollen kleine Vereine ausreichend große Räume bekommen?" Kaum dürfen sich Selbsthilfegruppen wieder treffen, haben sie ein Platzproblem.

Die Mittelbayerische Zeitung berichtete von einer Initiative in Regensburg, die ein leerstehendes Krankenhausgebäude kurzfristig für Selbsthilfegruppen und Vereine nutzen will. Die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) Regenburg ist an der Intiative beteiligt. Der Artikel zitiert KISS-Leiterin Lisbeth Wagner: "Uns geht es um eine schnelle Zwischennutzung, denn einige Gruppenorte stehen derzeit nicht zur Verfügung". Selbsthilfegruppen, die vorher beispielsweise zu zehnt waren, könnten sich aktuell nur noch zu fünft treffen. "Die Situation verändert den Charakter des Angebots. War es vorher ein niedrigschwelliges Angebot, das sich am Inhalt orientierte, müssen wir uns jetzt zum Beispiel an der Raumgröße orientieren", so Wagner.

Auch die Selbsthilfe-Kontaktstelle Köln sucht neue Räume für die örtlichen Gruppen. Auf ihrer Internetseite veröffentlicht sie den Aufruf: "Aufgrund der Corona-Pandemie und der neuen Corona-Schutzverordnung können sich viele Selbsthilfegruppen nicht mehr in ihren bisherigen Räumen treffen. Wir sind dringend auf der Suche nach Räumlichkeiten in der Größe von 40-100 Quadratmetern."

In Bremen unterstützte gar die Sozialsenatorin Anja Stahmann die Suche des Netzwerks Selbsthilfe nach Räumen für die Gruppen: "Ich würde mich sehr freuen, wenn sich Institutionen, Vereine oder Privatpersonen finden, die einen Raum kostenlos oder gegen eine geringe Nutzungspauschale zur Verfügung stellen könnten", so Stahmann in einer Pressemitteilung des Senats. Der Aufruf war erfolgreich. "Neue Räumlichkeiten für Treffen von Selbsthilfegruppen gefunden!", vermeldete das Netzwerk Selbsthilfe Bremen-Nordniedersachsen am 3. Juli 2020 auf seiner Facebook-Seite. "In verschiedenen Stadtteilen wurden uns neue Möglichkeiten für Treffen von Selbsthilfegruppen angeboten. Zu moderaten Konditionen bieten die neuen Partner ihre Räumlichkeiten an."

Quellen: