Selbsthilfe und Pflege
Selbsthilfe und Pflege betrifft sowohl pflegebedürftige Personen und Menschen mit Behinderungen mit einem Pflegebedarf als auch deren Angehörige und vergleichbar Nahestehende. In der gemeinschaftlichen Selbsthilfe haben sich drei unterschiedliche Gruppenkonstellationen etabliert: Selbsthilfegruppen für Erkrankte, Gruppen für Angehörige und Mischgruppen beider Betroffenen. Das Besondere an der Pflegeselbsthilfe ist, dass der Krankheitsbezug nicht mehr im Vordergrund steht, sondern die Pflege mit allen Herausforderungen, die diese Situation mit sich bringt. Die Gruppen für pflegende Angehörige tauschen sich zu ihren Sorgen, Belastungen und Ängsten aus, richten den Blick auf sich selbst und stellen dabei die Anforderung an die Pflege in den Mittelpunkt - gänzlich unabhängig von der Erkrankung ihres Pflegebedürftigen.
In Deutschland gibt es über 1.500 Selbsthilfegruppen speziell für pflegende Angehörige. Diese Gruppen heißen auch Angehörigen oder Gesprächsgruppen. Sie können neben dem Erfahrungsaustausch auch aktive und kreative Angebote beinhalten. Dabei engagieren sich Menschen, die Angehörige, Zugehörige oder Nachbarn pflegen oder sich um sie kümmern und sorgen, zum Beispiel: Eltern pflegebedürftiger Kinder, Kinder und junge Erwachsene pflegebedürftiger Eltern, aus der Ferne unterstützende Pflegende, hochaltrige Pflegepersonen oder Angehörige von Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf